Rühstädter Treffen am 4. August 2002

Die Störche und das Dinkelsbühler Gästebuch hat uns zusammengeführt. Monika, Catharina und Marion, alle aus Hamburg, wir wollten uns in Rühstädt treffen. Der Weg zum Storchendorf Rühstädt liegt genau in der Mitte zwischen Hamburg und Berlin!!!

Rühstädt liegt in der Westprignitz, 12 km von der Elbestadt Wittenberge und 20 km von Perleberg entfernt. Ich fuhr zusammen mit einer Freundin nach Rühstadt. Bei der Abfahrt in Berlin schien die Sonne und je näher wir in die Prignitz kamen, umso bewölkter wurde es. Aber es war warm und wir legten zwischendurch an der Elbe eine Frühstückspause ein. Schließlich waren wir früh um 7.00 Uhr von Berlin aus aufgebrochen und glaubten nicht, dass die Hamburger eher an unserem Treffpunkt "Zum Storchenkrug" in Rühstädt eintreffen würden.

Hier zwei Bilder, die dem Betrachter das Elbtal vermitteln können. Eine unberührte Flußlandschaft, ein Eldorado für Pflanzen- und Tierwelt, so auch für die Störche.

Bei unserer Frühstückspause rief Marion an, dass sie bereits auf dem Weg nach Rühstädt seien, aber sie müssten wieder umdrehen, das Auto fährt ruckartig und sie hätten Angst irgendwo in der "Pampa" liegen zu bleiben. Schade, aber man kann unvorhergesehene Dinge nicht ändern.

Wir fuhren weiter und entdeckten auf unserer Route viele Storchennester, hier zwei Fotos davon:

Fast in jedem kleinen Dorf war mindestens ein Storchennest zu sehen - und überall mußte ich hochschauen, manchmal hielt ich auch an. Hinter mir ein Wagen: auch ein interessierter Storchenmensch, dachte ich. Aber nein, er wies mich nur darauf hin, dass mein rechter hinterer Reifen fast keine Luft mehr hätte und ich sollte doch zur nächsten Tankstelle fahren. Aber hier gab es weit und breit keine Tankstelle!! Mit ganz unsicherem Gefühl fuhr ich langsam weiter, ich hatte noch gut 15 km - und ich schaffte es bis Rühstädt. Na, eine "Panne" kommt selten allein (zuerst Marion und nun ich).

Hier noch zwei Aufnahmen von unserer Entdeckungstour:

Wie abgesprochen, kam fast zur gleichen Zeit Monika mit ihrer Tochter Catharina an. Ihr Auto ist bestens ausgerüstet, es besitzt auch ein Luftdruckgerät und es wäre möglich gewesen, Luft in meinen Reifen zu bringen. Aber ich rief lieber den netten Helfer vom ADAC an, der mir den Reifen wechselte. Wahrscheinlich ist durch das viele Halten am Straßenrand (zwecks der Störche!) der Nagel in den Reifen gelangt - das war vielleicht die Ursache!?

An der Kirche haben wir uns getroffen. Sie soll um 1170 von Zisterzienser-Mönchen erbaut worden sein. Der spätgotische Schnitzaltar aus dem Jahre 1489 stellt die Krönung Marias dar.

Auf dem Weg durch den Ort überflogen uns viele Störche und die Blicke gingen immer wieder nach oben. Weder Monika, noch Catharina, haben jemals so viele Störche auf einmal gesehen. In diesem Jahr - wurde uns berichtet - sind 72 Jungstörche geschlüpft. Und hier ein paar Fotos von unserem Spaziergang:

Magda aus Hamburg, die leider an unserem Treffen nicht teilnehmen konnte, hatte recht mit ihrer Wettervorhersage: Am Nachmittag fing es an zu regnen und "wir bekamen nasse Füsse". Wir saßen im "Storchenkrug" bei Kaffee, warmem Apfelstrudel mit Eis und hatten den Blick zum Wasserturm mit Storchennest. Drei bereits flügge gewordene Jungstörche wurden jedoch immer noch im Horst mit Futter versorgt.

Das hier abgebildete Foto vom Wasserturm stammt aus einem Prospekt von Rühstädt. Wenn mir Monika ein anderes Bild zumailt (da sie einige Bilder geknipst hat), wird dies ausgetauscht!

Trotz anhaltenden Regens ließen wir uns nicht abhalten nach Gnevsdorf zum Wehr zu fahren. Dort fließen Havel und Elbe zusammen Dieses Gebiet, die Elbtalauen, habe ich schon mehrmals aufgesucht und des öfteren Rast an den hierfür aufgestellten "Häuschen" gemacht. An diesem Sonntag waren wir sprichwörtlich froh darüber, dass wir "ein Dach über dem Kopf" hatten. Das einzige Pärchen, das uns begegnete, sah uns ungläubig dabei zu, wie wir mit Picknick-Korb und Kühltasche ("die müssen wohl wahnsinnig sein!!") auf den Rastplatz zusteuerten.

Wir verabschiedeten uns nach einem "urigen Mahl" und jeder fuhr in seine Heimatstadt zurück, mit dem Versprechen, uns bald einmal wiederzusehen. Auf meinem Nachhauseweg habe ich bei strömenden Regen (deshalb ein wenig dunkel) noch zwei Storchennester fotographiert. Um 21.30 Uhr kamen wir müde mit vielen schönen Eindrücken behaftet, in die Großstadt zurück.

Aus einem Büchlein, das ich in Rühstädt kaufte, entdeckte ich ein Gedicht von "Familie Storch", das auf der nächsten Seite zu lesen ist (Verfasser: A.Meßmann/F.Schubert)