Meisen-Nistkasten auf meinem Balkon
Den Meisen-Nistkasten habe ich vergangenes Jahr in Vetschau im NABU gekauft und wurde
noch im Januar 2003, also zur Winterzeit, an der Hauswand befestigt, damit sich die
Vögel bereits zu dieser Jahreszeit schon an den Kasten gewöhnen, bzw. einen
eventuellen Brutplatz ausfindig machen konnten.

Bereits im Winter angebracht
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Kohlmeisen haben den Nistkasten angenommen
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Immer schon recht zutraulich...
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... und süüüß
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Zwischen dem 5. und 8. Mai 2003 konnte ich den regen Flugverkehr auf meinem Balkon beobachten.
Erst zu diesem Zeitpunkt hatte ich nach einer längeren Abwesenheit von meiner Wohnung jetzt
Gelegenheit zu entdecken, dass der Nistkasten in der Zwischenzeit von einem Kohlmeisen-Pärchen in Beschlag genommen wurde. Das Wetter war sommerlich warm und die beiden Meisen-Eltern haben viel Nistmaterial angebracht. Leider konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht sehen, wie weit der Ausbau vollzogen wurde, bzw. ich scheute mich davor die Fronttüre zu öffnen, damit ich die beiden Meisen nicht vertreibe.

Reger Flugbetrieb....
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... beim Innenausbau
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Vor meinem Balkon steht eine große Birke, das ist zuerst der Anflugplatz und danach fliegen
die Meisen auf den von mir angebrachten Korkenzieherweidenast und von hier aus gelangen
die beiden Vögel mühelos in das Loch des Nistkastens.
Bereits seit dem 9.Mai höre ich ein leises Gezwitscher, also die Kleinen sind schon da!!
Nachdem beide Meisen-Eltern kurzzeitig hintereinander weggeflogen sind, öffnete ich schnell und
nur ganz kurz die Fronttüre (war halt doch neugierig). Aber das Nistmaterial war so viel
und bis fast nach ganz obenhin in das Häuschen eingebracht worden, so dass ich auf Anhieb
keine Jungen entdecken konnte. Erst nachdem ich auf eine Leiter stieg, konnte ich ein
Foto schießen (wieviele werden das wohl sein? Schnell habe ich danach den Deckel wieder geschlossen, damit keine Unruhe eintritt und auch die Eltern nichts mitbekommen.

Anflug auf den Korkenzieherast...
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Die beiden haben viel zu tun...
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Ganz kurz geöffneter Nistkasten von vorne...
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...von oben (wieviele das wohl sind?)
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Das Nest ist aus Grashalmen und lockerem Moos erbaut und mit Haaren sowie Federn innen ausgefüllt. Normalerweise legt das Kohlmeisen-Weibchen zwischen 4 und 12 Eier (üblicherweise 6-8). Die Eier sind weiß und haben rosafarbene oder manchmal
rote Flecken. Ausschließlich vom Weibchen werden die Eier bebrütet, wobei das Männchen seine
Partnerin mit Nahrung versorgt. In ungefähr 13 Tagen schlüpfen die Jungen, die nackt und blind
zur Welt kommen. Nach 8-10 Tagen öffnen die Kleinen die Augen und haben auch ein flaumiges
Federkleid.
Die Eltern haben nun reichlich zu tun mit der Aufzucht, etwa 10.000 Raupen müssen für die
hungrigen Schnäbel angebracht werden. Nach ca. 16-22 Tagen verlassen die Jungmeisen das
Nest und werden noch weitere 2-4 Wochen von den Eltern gefüttert. Dann kann man
die meist aufgepusterten, bettelnden Jungvögel mit lautem Gepiepse beobachten. Die Jungmeisen
zittern mit leicht gespreizten Flügeln und fliegen ihren Eltern unaufhörlich nach, um mit
weit geöffnetem Schnabel nach Futter zu betteln.
Da Kohlmeisen einen sehr unterschiedlichen Gesang haben, oft auch andere Meisen imitieren,
braucht es schon einige Übung, um den arttypischen Klang herauszuhören. "Meine" Kohlmeise (wahrscheinlich das Männchen) zwitschert so laut und markant, dass ich ihn sofort beim Anflug
hören und erkennen kann.
Ich bin gespannt, wann die Jungvögel flügge werden, dann gibt es eine Fortsetzung...