Kurzurlaub an der Ostsee




Wir hatten schon unsere Zweifel nach der großen Operation von Kitty in den Urlaub zu fahren; einen Tag haben wir noch hinausgezögert und es zeichnete sich immer mehr heraus, dass es ihr stündlich besser ging.

Am Reisetag sind wir zuvor noch zum Tierarzt, der ihr drei verschiedene Spritzen verabreichte: 1x gegen Schmerzen, 1x Antibiotika und 1x ein Beruhigungs-/Reisemittel. Kitty schlief fast die ganze Fahrt über und wir ließen diesesmal beide Katzen lieber im Korb, denn auch Munjia hatte ihre Reisetablette frühmorgens erhalten. Ich dachte, so können sie sich in ihrem beduselten Zustand nicht verletzen. Manchmal wachten beide kurz zur gleichen Zeit auf, jaulten sich an, waren aber ebenso schnell wieder in einen ruhigen Schlaf verfallen.

In der Ferienwohnung, in der wir auch schon im vergangen Jahr alleine mit Kitty waren (siehe Seite 11 im Katzentagebuch), wurden beide Miezen aus dem Katzenkorb befreit. Nun ging das Schnuppern und Erkunden an, wogegen Kitty - so kam es mir vor - irgendwie merkte, dass sie hier schon einmal war, denn sie fühlte sich gleich wie "Zuhause", ging auf ihre mitgebrachte Toilette und es schien so, als wäre in ganz kurzer Zeit für beide alles ganz normal.





Was wir beobachteten war, dass sich beide sofort verstanden. Die ganze Sorge, dass in einer fremden Umgebung vielleicht die Rivalität oder Kampfeslust noch größer sein würde, traf nicht zu. Im Gegenteil: Die beiden tobten und scherzten miteinander, sogar schliefen sie gemeinsam bei mir im Bett. Wir freuten uns sehr über diese positive Entwicklung!





Der große Balkon war bei den beiden Katzen sehr beliebt, wurde die Türe geöffnet, kamen beide gleich angelaufen, um sich die Ostseeluft um die Ohren wehen zu lassen. Apropos Balkon, das Gitter vom vergangenen Jahr hatte auch diesesmal gute Dienste geleistet. Und da letztendlich beide Stubentiger kleine Angsthasen sind, hüpften sie auch nicht nach oben, es reichte beiden der Blick vom Balkon auf den Gehweg und in die nähere Umgebung. Kam jedoch irgend ein Fußgänger vorbei, ergriffen beide sofort panikartig die Flucht, es war zu drollig! (Man beachte auf den beiden Fotos unten die übereinandergelegten Katzenschwänze !!!)








Die Ferienwohnung war wesentlich größer als unsere Wohnung zu Hause und es stand natürlich nicht so viel Schnick-Schnack herum. Es war das reinste Paradies für die beiden Süßen, morgens nach dem Futtern war stets "Frühsport" angesagt, sie jagten durch die Räume und spielten Fangen. Dabei wurde der Spieß oft umgedreht und Kitty jagte Munjia, zuhause geht das Jagen meist von Munjia aus und sie springt Kitty von hinten an. Bei den Operationsnarben ist das natürlich nicht besonders förderlich und eine laut schreiende Katzenmutter ging oft dazwischen. Alle Versuche scheiterten, Munjia von der Springerei abzubringen, in die Hände klatschen, ein lautes "NEIN" schreien und mit der Wasserpistole dagegen vorzugehen, alles half bis dato nichts - Munjia`s Spieltrieb ist einfach noch grenzenlos und ich bin mittlerweile ratlos, was diese "Springwut" anbetrifft. Auch auf den Tisch springen beide nicht bei mir zu Hause, aber hier war dies offensichtlich für sie beide kein "Verbotsgegenstand".





Aber wie bereits erwähnt, im Urlaub schien alles ein wenig anders zu sein. Auch beim Spielen, so schien es, wurden die Rollen ein wenig vertauscht: Kitty jagte Munjia, aber nie so, dass sie auf den Rücken von Munjia sprang, es war einfach ein reines Toben. Munjia hingegen, wenn sie merkte, sie war nicht schnell genug, ließ sich noch während des Laufens einfach auf den Rücken fallen und zeigte somit ihre Ergebenheit, sie ist ein ganz raffiniertes Kätzchen. Kitty reagierte auch sofort zurückhaltend, was Munjia als ausgetrickste Göre ausnutzte und sie wieder ansprang. Was soll man da nur machen, es ist ja von Munjia auf keinen Fall böse gemeint?! Sie ist eben noch so jung und unser kleiner "Springhase".

Auf der anderen Seite waren sie ein Herz und eine Seele, saßen friedlich nebeneinander oder schauten gemeinsam auf die vor unserem Haus befindliche Wiese - manchmal flog ein Vogel vorbei, da warfen sie beide ruckartig ihre Köpfe in die gleiche Richtung, das war so niedlich zu beobachten. Dieser erhöhte Aussichtspunkt im Bad war sehr beliebt, viele interessante Dinge waren da zu sehen und sie waren in sicherer Position vor allem Fremden geschützt.





Bei der Rückreise hatten beide den "Braten gerochen" und nur einen klitzekleinen Teil der Reisetablette verschluckt (ich hatte sie zerteilt in ein Stückchen Fleisch gegeben) und alle Tricks mit den verschiedensten Leckerlis halfen nichts, den Rest der Tablette einzunehmen. Also mußte es auch ohne gehen! Und es war super!

Wenn man bedenkt, wie im vergangenen Jahr Kitty eine geschlagene Stunde gejault und geschrieben hat, so war das bei der Rückreise nur ein kleiner Protestschrei. Beide haben anfangs ein wenig gemaunzt, aber ganz schnell hatten sie sich an die Situation gewöhnt und sie auch akzeptiert. Ich hatte beide Katzenkörbe geöffnet, ein Gitter trennte aus Sicherheitsgründen wieder die Vorder- und Rückfront im Auto, außerdem war eine Rückenlehne hinten so aufgeklappt, dass sogar die Möglichkeit zum Verstecken im Kofferraum bestand. Kitty jedoch saß fast während der ganzen Fahrt auf dem Korb und schaute interessiert aus dem Fenster, wogegen Munjia hinter ihr lag und meist im kuschelig-weichen Bett dahindöste oder schlief. Sie hatten beide eine "First-Class-Unterbringung"!

Beim Tierschutzverein in Zingst fanden wir am Eingang eine Tafel mit einem wirklich guten Spruch hängen, den ich hier links auf ein Foto geschrieben habe. Munjia ist - bis auf die oben beschriebene Springerei - völlig problemlos, ich konnte ihr sogar die Sonnenbrille aufsetzen, ohne dass sie zickig davonlief, bevor das Bild im Kasten war. Sie sieht zwar darin ein bißchen "doof" aus, aber so ganz wohl fühlte sie sich dabei wahrscheinlich auch nicht!




Eines steht fest, der Urlaub hat beiden Tieren gefallen, sie kamen sich näher und alleine das war schon die Reise wert! Auch wir Menchen konnten unserer Freizeitbeschäftigung beruhigt nachgehen, wir unternahmen jeden Tag eine Fahrradtour und morgens sowie abends sind wir jeweils am Bodden gewesen, um die vielen zig tausende von Kranichen vom Schlafgebiet ein- oder abfliegen zu sehen. Darüber jedoch ein anderer Bericht zu gegebener Zeit auf meinen Kurzreise-Seiten (Bilder müssen erst noch von der Camera bearbeitet werden),der dann auf meinen NEWS aufzufinden ist.


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