Tagebuch-Fortsetzung
Juli/August 2004

Schon wieder hatte mich meine "Katzenmutter" verlassen, und das 7 Wochen lang:
Sie war bei ihren Eltern, das mußte wohl auch sein, so erklärte sie mir das mehrmals ziemlich liebevoll - sie hatte wohl dabei ein schlechtes Gewissen, mich so lange zurück zu lassen. Jedoch, wie die Wochen zuvor, wurde ich gut versorgt und ich selbst habe auch dafür gesorgt, dass mein Ersatz-Herrchen rechtzeitig aufstehen mußte, ich machte mich mit leisem Pfoten und manchmal lautem Schnurren bemerkbar. Das lange Schlafen habe ich ihm auf meine sanfte Art schon ausgetrieben :-)

Mein wichtigstes Erlebnis war am 30. Juli der Tierarztbesuch. Ein "Besuch" ist von meiner Seite aus nicht der richtige Ausdruck dafür. Ich wußte zu Hause schon, irgendetwas soll mit mir geschehen. Da ich mich (wohlweislich) nicht hochheben lasse, versuchte Frauchen und mein anderer Versorger mich mit Spielen, ja mit List und Tücken in den Katzenkorb einzusperren. Aber so leicht ging das bei mir nicht, ich bin stets weggerannt, habe mich u.a. unter die Badewanne verkrochen und Natty war schon am Verzweifeln, sie wollte schon aufgeben. Irgendwie hat sie mich dann doch "hinter Gitter" gebracht.

Die Tierarzt-Praxis war nicht weit entfernt von meinem Zuhause, aber bis dahin war ich für alle und jeden ein bedauerliches "Würstchen": Maunzen, Jaulen, Winseln, Hecheln - alles umsonst!

Aber dann im Wartezimmer war ich auf einmal ganz "kleinlaut": Was wird auf mich zukommen? Mein Frauchen war erstaunt, dass ich dann so ruhig war und mit mir fast alles machen ließ. Der Arzt hatte mich erst nach dem Aufziehen der Spritze aus dem Korb genommen, bei dem kleinen Pieks habe ich nicht gezuckt, nichts habe ich mir anmerken lassen, ich war nur ängstlich. Aber das kann doch jeder verstehen, wenn man nicht weiß, was auf einem zukommt, dass man Angst hat?! Auf alle Fälle ging alles ganz schnell von der Bühne, er befand, dass ich ein schön glänzendes Fell habe, meine Zähne sind auch in Ordnung und eine Wurmkur sollte vorsorglich mit mir durchgeführt werden. Drei halbe Tabletten an drei aufeinanderfolgenden Tagen sollte ich unter das Futter gemischt bekommen. Aber da hat man nicht mit meinem Eigensinn und meiner Spürnase gerechnet!! Frauchen versuchte in meiner leckeren Vitaminpaste die Tablette zu geben und beim erstenmal habe ich mich auch überlisten lassen, aber nun nicht mehr! Jetzt bin ich sehr, sehr vorsichtig, was mir unter mein Schnäuzchen gehalten wird! So nicht! Und das war`s dann auch mit meiner Tabletteneinnahme!

Für eine angenehmere Autofahrt mit mir (falls Frauchen mich einmal auf eine Urlaubsreise mitnehmen sollte) hat der Arzt auch Tabletten mitgegeben. Ich denke aber, das wird sehr, sehr schwer bei meinem Grips und Spürsinn werden.

Im übrigen höre ich immerzu, welch` eine verwöhnte Katze ich sei! Ich fresse nur das, was ich gerade will, einmal mit Appetit, ein anderesmal lasse ich das angebotene Futter unangerührt stehen. Natty ist oft am Verzweifeln und hält mir vor, wie teuer das Futter sei und wie viele Futtermittel sie wegwerfen muß. Aber ich denke, sie soll sich ruhig ein wenig Gedanken um mich machen, denn wenn man von und über jemand spricht, ist man auch interessant und begehrt (dies hörte ich einmal in einer Unterhaltung).

Seit meinem Arztbesuch reagiere ich übervorsichtig, laufe sofort weg, wenn man mir zu nahe kommt und auf den Arm lasse ich mich überhaupt nicht gerne nehmen ("man weiß ja nie, was da alles dabei vorkommen kann"!!) Und meine heißgeliebte Vitaminpaste verweigere ich zur Zeit total! Ich bin schon ein schlaues Kätzchen, nicht wahr?!!

Mein "Dosenöffner" möchte sooooo gerne mit mir ins Grüne fahren, aber ich lehne das strikt ab! So hat mir Natty eine Riesentüte voll Heu mitgebracht, das die ganze Badewanne ausfüllt. Mit allem bin ich erst einmal vorsichtig, aber nachdem ich nun weiß, was das ist, springe ich schnuppernd voller Lebensfreude und Aufregung ins Heu, machmal verstecke ich mich oder schlafe sogar darin.





Ich muss schon sagen, Natty läßt sich immer wieder etwas Neues einfallen. Deshalb erwarte ich sie schon stets neugierig an der Wohnungstür, wenn sie von ihren Erledigungen zurückkommt. Kürzlich kam sie mit einem langen, großen Karton nach Hause. Nachdem ich einen Tag nur hinein- und herausgesprungen war, hat Frauchen den große Schachtel mit Teppich beklebt und mir ein neues Haus gebaut. Klar ist, dass ich diesen neuen Unterschlupf nur benutze, wenn ich das will! Aber Katzenliebhaber wissen das!






Übrigens: Wie Du hier sehen kannst, breitet Natty sogar im Wohnzimmer das Heu aus - ich habe es schon gut getroffen, darf wirklich alles....

Vor kurzem meinte Natty sogar, dass sie noch eine andere Katze aus dem Tierheim holen würde, da ich so mäkelig mit der Nahrung bin und mich auch nicht gerne auf den Arm nehmen lassen würde. Sie droht mir das an, denke aber, das ist alles nur, um mich "weich zu kriegen"! Denn eines merke ich schon, mein Frauchen liebt mich über alles. Bis zum nächsten Mal...


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