Die Sender-Störchin *Max* ist tot
Heute, am 27.12.2012, erfuhr ich über eine eMail, dass die Senderstörchin Max tot ist.
Freiburg, 27. Dezember 2012 Storch Max ist tot! Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass die berühmte Störchin Max in Spanien im Alter von dreizehneinhalb Jahren ums Leben kam. Vor einigen Tagen stellten wir fest, dass der Vogel immer wieder an der genau gleichen Stelle geortet wurde. Zudem zeigten die internen Daten des Satellitensenders, dass es zu einem Temperaturabfall kam und dass sich der Sender nicht mehr bewegte. Dank guter Kontakte mit unseren spanischen Kollegen begaben sich Mitglieder der spanischen ornithologischen Gesellschaft SEO vor Ort und fanden die Reste des toten Storchs sowie den Sender, der nach wie vor funktioniert. Leider ist nicht bekannt, weshalb Max umkam, da der Kadaver bereits teils gefressen war. Max war im Mai 1999 in Avenches (VD) geboren und wurde am 5. Juli 1999 mit einem Satellitensender ausgerüstet. Seine Zugwege konnten seither fast lückenlos studiert werden. Weltweit wurde kein anderes Tier solange mit Hilfe von Satelliten verfolgt. Während des Zuges legte Max pro Tag meist zwischen 100 und 300 km zurück, wobei es mit Hilfe von Rückenwind gelegentlich 400 km, ausnahmsweise sogar über 500 km waren. Insgesamt flog er in seinem Leben weit über 60'000 km. Die ersten acht Winter verbrachte er in Marokko. Danach überwinterte er jeweils in Spanien. Im Jahr 2002, im Alter von drei Jahren, schritt er nördlich des Bodensees erstmals zur Brut. Seither zog er alljährlich erfolgreich Junge auf, insgesamt deren 31! Sein Bruterfolg von 2.8 Jungen pro Jahr lag wesentlich höher als der Mittelwert anderer schweizer Störche (1.7 Junge pro Jahr). Mit dreizehneinhalb Jahren wurde Max sehr viel älter als die meisten seiner Artgenossen. In der Schweiz erreicht nur jeder fünfte Storch das geschlechtsreife Alter. Max und sein Satellitensender lieferten unzählige interessante Informationen zum Storchenzug. So konnte z.B. für jedes Jahr ermittelt werden, wann der Storch den Zug begann, wo genau er durchzog, welche Tagesetappen er zurücklegte, wann er im Überwinterungsgebiet ankam, wann er jeweils den Frühjahrszug begann, wann er am Brutplatz ankam und ob er von Jahr zu Jahr unterschiedliche Zugstrategien anwendete. Wir danken dem Park "Affenberg" bei Salem (www.affenberg-salem.de), insbesondere seinem Direktor Roland Hilgartner, für seine Unterstützung während all den Jahren. Wir danken auch Frau Heide Bürgermeister, die das Brutgeschehen jeweils aus nächster Nähe verfolgte und uns auf dem Laufenden hielt und mit Fotos versorgte. Weiter sind wir all den Sponsoren dankbar, die dieses aussergewöhnliche Projekt erst ermöglichten. Das Naturhistorische Museum Freiburg wird mit Hilfe der Satelliten-Telemetrie weiterhin Rotmilane verfolgen. Auf www.fr.ch/mhn finden sich Bilder von Max sowie weitere Informationen. Mit freundlichem Gruss und den besten Wünschen zum Jahreswechsel Adrian Aebischer André Fasel Naturhistorisches Museum ch. du Musée 6 1700 Fribourg tél.+41.26.305.89.00 fax+41. 026 305 89 30 http://www.fr.ch/mhn/de/pub/index.cfm mailto:museehn@fr.ch CCP: 17-1856-5 |