Heute, am 19. März 2011, ist Knut plötzlich verstorben! Gott sei Dank befanden sich die drei Eisbärdamen im hinteren Bereich der Bärenanlage, man mag sich gar nicht vorstellen, was hätte passieren können, wenn Knut tot im Wasser treibt, wie hätten die Eisbärdamen wohl reagiert?

Knut befand sich auf einer der vorderen Inseln, er drehte sich um die eigene Achse, mehrmals, er bäumte sich auf, die Kräfte der Hinterbeine ließen nach, er fiel ins Wasser - der Tod muss wohl sofort eingetreten sein.

Im Moment bin ich sehr traurig und ärgerlich zugleich, möchte mich jedoch nicht weiter dazu äußern.


Mach`s gut Knut!







Nachruf am 20. März 2011

Nach einer schlaflosen Nacht möchte ich hier an dieser Stelle nur kurz meine Gefühle und Erfahrungen beschreiben:

Knut hat mich in einen Zoo gebracht. Ich habe die paar Jahre von dem jungen Knut stets miterlebt, verfolgte, wie es ihm erging; die schönste Zeit waren die Erlebnisse zusammen mit seinem Ziehpapa Thomas Dörflein, das war eine Einheit, einfach ein Traumpaar. Der Tierpfleger ist ebenso plötzlich, wie gestern Knut, aus der Welt gerissen worden, auch Herr Opitz, der Affenpfleger, ist an einem Herztod gestorben!!!

War doch Streß bei dem plötzlichen Tod im Spiel? War die Unterbringung bei den drei großen Eisbären, die alle über 20 Jahre alt sind und eine verschworene Gruppe war, einfach doch zu viel für Knut`s sanftes Gemüt? Von *Mobbing* wurde gesprochen, aber viele haben die Situation verharmlost, heruntergespielt, es würde schon besser werden, Knut würde sich auch mit dieser neuen Lage bald vertraut machen. Ich persönlich habe meist Knut auf seiner steinigen Ecke unterhalb der Felsen, abseits von den anderen Eisbären gesehen, oft schien es, als sei er gestreßt, er zitterte, er nuckelte, nur wenn er die Anlage alleine für sich hatte, taute er auf, tauchte durchs Wasser, suchte kleine Stöckchen, mit denen er sich beschäftigte, er schien mir in diesen kurzen Zeiten entspannt zu sein.

Eine glückliche Lösung generell war diese Unterbringung auf keinen Fall!

Hier nochmal ein kleiner Film vom 26.12.2010, den ich damals folgendermaßen bezeichnete:
*Ein glücklicher Knut????*

Ich bedaure heute sehr, diese Aktion "Knut forever in Berlin" unterschrieben zu haben, ich fühle mich mitschuldig an Knut`s Tod, an der jetzigen Unterbringung in dem großen Bärengehege, mit drei alten Eisbärdamen zusammen, ohne Baum, ohne Strauch, ohne Sand, ohne Häcksel und ohne jegliches Spielzeug! Wäre ausreichend und wechselndes Beschäftigungsmaterial in die Anlage eingebracht worden, wäre eine entspanntere Situation bei dieser Haltung sicherlich möglich gewesen. In anderen Zoos werden die ihnen anvertrauten Tiere beschäftigt, in Berlin ist das leider nicht möglich.

Es wird geschrieben, dass man keine Spekulationen aufstellen möge, nur ich bin der Meinung, dass es immer zwei Wahrheiten gibt, eine für die Öffentlichkeit und eine tatsächliche! Wir werden es erleben!

Bei uns Menschen würde man von "einem gebrochenen Herzen" sprechen - Knut stand meines Erachtens unter Dauerstreß, das war einfach zuviel für ihn; seit September 2010 ist er auf der großen Anlage! Aber für den Zoodirektor ist dieser Tod ein "normaler Vorgang im Zoologischen Garten", aber er räumt auch ein, dass "es schon ungewöhnlich für einen Eisbären, im Alter von vier Jahren ist, so jung zu sterben" (Quelle: BZ Berlin).

Knut hat mich in einen Zoo gebracht - und durch den plötzlichen Tod von Knut, bin ich dermaßen geschockt, dass ich kein Bedürfnis für weitere Zoobesuche, speziell in Berlin, mehr habe.

„Es weht der Wind ein Blatt vom Baum,
von vielen Blättern eines.
Das eine Blatt, man merkt es kaum,
denn eines ist ja keines.
Doch dieses eine Blatt allein
War Teil von unserem Leben,
drum wird dieses eine Blatt allein
uns immer, immer fehlen.“